Heizen
Wärmepumpen – Energie geschenkt?
In Anbetracht der immer weiter steigenden Heizkosten rüsten viele Menschen auf alternative Energien um. Pelletheizungen, Solarenergie und Wärmepumpen sind im Trend. Während man sich aber die Funktionsweise von einer Pelletheizung oder eines Solarpaneels noch einigermaßen vorstellen kann, stellt die Wärmepumpe die meisten Menschen vor ein Rätsel. Darum also hier der Versuch, es ganz einfach zu erklären.
Die Sonne produziert unglaublich viel Energie – in Form von Licht und Wärme wird uns diese Energie einfach so geliefert, Tag für Tag. Die Sonnenenergie wird in der Luft, im Wasser und in der Erde gespeichert und ein Großteil dieser Energie wird von uns Menschen nicht genutzt. Mit Wärmepumpen kann man diese Energie für den täglichen Bedarf zur Verfügung stellen, egal, ob es sich dabei um eine Wärmepumpe mit Luft-, Erdwärme- oder Wasserversorgung handelt.
Eine Wärmepumpe arbeitet vergleichbar wie ein Kühlschrank. Die Wärmepumpe pumpt zum Beispiel Erdwärme auf ein höheres Temperaturniveau und mit diesem wird geheizt. Dieser Vorgang geschieht so wie beim Kühlschrank innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs, mit Hilfe eines Arbeitsmittels – beim Kühlschrank ist das die Kühlflüssigkeit – das zwischen Verdampfer, Kompressor und Absorber zirkuliert.
Wärmepumpen – verschiedene Möglichkeiten
Die Temperaturen im Erdreich unterhalb eines halben Meters liegen über das Jahr gesehen einigermaßen konstant zwischen 8 und 12 °C. Diese Erdwärme kann also zum Heizen genutzt werden! Eine Möglichkeit dafür sind Erdwärme-Kollektoren. Dabei werden die Kollektoren waagrecht in etwa eineinhalb Metern Tiefe verlegt, nehmen die Energie aus dem Erdreich über die Flüssigkeit im Kollektor auf und transportieren sie so an die Wärmepumpe weiter. Diese Pumpe wandelt die angelieferte Energie in Heizenergie um.
Eine zweite Möglichkeit sind Erdwärme-Sonden. Diese werden senkrecht in den Boden eingelassen, und zwar pro Sonde zwischen 80 und 100 Meter tief. Diese Methode ist optimal, wenn das Grundstück sehr klein ist. Auch aus dem Grundwasser und aus der Luft kann eine Wärmepumpe mit Energie versorgt werden – was dann die optimale Lösung ist, lässt sich am besten mit einem Fachmann besprechen. Die Umrüstung auf Energieversorgung mittels Wärmepumpe funktioniert übrigens auch im Rahmen einer Sanierung.
Luftwärmepumpe: Günstigste Lösung
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die momentan kostengünstigste Möglichkeit, auf die Technik der Wärmepumpe umzusteigen. Bei diesem System wird die Umgebungsluft als Wärmequelle genutzt, um ein komplettes Gebäude mit Wärme zu versorgen. Dazu saugt ein eingebauter Ventilator die Luft aktiv an und leitet sie an einen Wärmeüberträger, der in weiterer Folge die Wärme auf das Heizsystem überträgt.
Im Bereich der Luftwärmepumpen ist die technische Entwicklung in den letzten Jahren stark entwickelt worden und dadurch geräuscharm und hocheffizient. Dennoch sollte man einige Punkte beachten, bevor man an die Planung geht, um Konflikte aufgrund Lärmbelästigung zu vermeiden:
- Die Schallbelastung vorher berechnen lassen -> Schallberechner
- Die richtige Auswahl, Planung und Platzierung mit einem Experten beschließen
- Bei der Außenaufstellung eines Luftwärmepumpensystems beachten, dass die Luft nicht unmittelbar zum Nachbarn ausgeblasen wird, keine Aufstellung auf schallharten Oberflächen erfolgt und keine Sichtachse zu Nachbarn gegeben ist.
Mit diesen wenigen, aber hilfreichen Punkten kann das Projekt Luftwärmepumpe in die Umsetzung gehen – und die Wärme im eigenen Haus nachhaltig erzeugt werden.